Die
Vereinigten Staaten von Amerika sind seit ihrer Gründung
im Jahre 1776 weltweit für ihr ausgeprägtes Macht- und Profitstreben
bekannt. Durch die Ereignisse des Ersten Weltkriegs, die Vorgänge
im Nazi-Deutschland und den wachsenden Einfluss des kommunistischen Ostblocks
stieg jedoch die Angst, etwas von ihrer bisherigen Weltmachtstellung einbüßen
zu müssen. Die Furcht hat ihren Ursprung meistens in dem Gefühl,
etwas nicht mehr kontrollieren oder beeinflussen zu können. Kontrolle
wiederum wird durch möglichst genaue Kenntnisse über eine
Sache erleichtert – und so entstand sehr schnell das Bedürfnis
der USA nach einer globalen Überwachung fremder Staaten. (...) Die gängigste
Methode der Informationsbeschaffung ist nach wie vor das allseits bekannte
Spionieren. (...) Es gibt aber noch einen wichtigen anderen Bereich, den es
sich aus Sicht eines Staates lohnt, genauer unter die Lupe zu nehmen: die DNA
(desoxyribonucleic acid) und damit die genetischen Informationen eines Menschen.
(...) In Fachkreisen plante man bereits damals das Anlegen einer riesigen Gendatei
in der irgendwann einmal das Erbmaterial aller Menschen gespeichert sein sollte.
Von einer solchen Datei erhoffte man sich so manchen Nutzen, wie z.B. die Entwicklung
von biologischen Waffen, um gezielt gewisse Bevölkerungsgruppen
auslöschen
zu können oder aber das Aufstellen einer Armee aus Super-Soldaten mit
Hilfe von Genmanipulation. (...) Außerdem existierte der Wunsch menschliche
Ersatzteillager durch die Klontechnik aufzubauen. (...) Da man über eine
geeignete Art der DNA-Analyse auch Kenntnisse über das Geschlecht, Alter,
Aussehen, Eigenschaften und die Krankheiten eines Menschen erhält, kann
man schon gut und gern vom Zeitalter des „gläsernen Menschen“ sprechen.
Kurz gesagt ging es der US-Regierung bei ihrem geheimen Plan darum, möglichst
viele Informationen über alle Menschen und Vorgänge in anderen
Ländern auszuspionieren, sie in ein Dateiensystem einzuspeisen und so
jederzeit für entsprechende Zwecke nutzen zu können.
(...) Nun fehlte also nur noch ein geeignetes Mittel, um die eben genannten
Ziele zu erreichen und das hatten die Hintermänner der Verschwörung
im Produkt Kaugummi gefunden.
Sie fragen sich sicher, wie ein kleiner Süßwarenartikel, der damals in
den USA zum Massenphänomen mutiert war, zum Top-Spion werden und den
Weg zur globalen Überwachung ebnen sollte? (...) Kaugummi ist vor allen
Dingen einmal klein, unauffällig, in Massen produzier- und von
jedermann bezahlbar. Er ist langlebig, verformbar, flexibel, anhänglich
und inzwischen sogar in allen relevanten Bevölkerungs- und Altersschichten
beliebt, als auch in allen Ländern der Erde verbreitet. Außerdem findet
man ihn an Orten, die sich vorzüglich für das unbemerkte Sammeln
von Informationen eignen: in öffentlichen Verkehrsmittel unter Sitzen,
auf Straßen, Gehwegen oder Bahnsteigen, an Haltestellen, vor Schnell-Restaurants,
an Denkmälern,
sowie in der Schule unter Stühlen und Bänken. Besonders in
Fahrstühlen
und auf Damen-Toiletten, wo gerne Löcher in den Trennwänden
mit Kaugummi zugestopft werden, fühlen sich die Leute generell
unbeobachtet und unbelauscht und tauschen die brisantesten Informationen aus.
Ganz wesentlich
bei der ganzen Sache: die klebrige Masse war vorher in aller Munde, d.h. sie
ist Träger des menschlichem Erbmaterials ihres Kauers. Kaugummi war eines
der ersten Artikel ¸berhaupt, dessen anfänglich relativ geringer
Absatz mit gezielter Verbraucherwerbung enorm gesteigert wurde. Schon lange
ist Kaugummi nichts besonderes mehr, sondern wir sind daran so gewöhnt,
wie an unser tägliches Spiegelbild.
Sie fügen sich bereits wie Inventar in das Alltagsleben und werden
eigentlich kaum noch wahrgenommen. Unauffälliger kann ein Spionageinstrument
doch gar nicht sein, oder?
(...) Die adäquate Taktik der Drahtzieher war sowohl einfach als auch
genial:
Ein Team von Wissenschaftlern des US-Militärs bekam den Auftrag einen
Super-Kaugummi zu entwickeln, der die Fähigkeit besitzen sollte, heimlich
Sprache und Geräusche aufnehmen und wieder abzuspielen zu können.
Auf diese Weise wollte man mit Hilfe von Kaugummi die Staatsangehörigen
anderer Länder ausspionieren und zudem an ihr genetisches Erbmaterial
gelangen. Die DNA, die damals noch keinen speziellen Namen hatte, würde
man automatisch durch die im Speichel und später im Kaugummi befindlichen
Zellen der Mundschleimhaut erhalten. (...) In der Hoffnung, der Spezial-Kaugummi
würde sich in anderen Staaten genauso erfolgreich verbreiten wie in Amerika,
wollte man ihn nun in deren nationales Süßwarensortiment einführen.
Da man sich auf Dauer ein Wachstum in die ganze Welt versprach lag es nahe
sich als Kooperationspartner einen Kaugummihersteller zu suchen, der bereits
begonnen hatte, in andere Länder zu exportieren. Niemand eignete sich
besser, als die William Wrigley Jr. Company, die bereits Unternehmensstandorte
in Kanada, Australien, Großbritannien und kürzlich in Neuseeland gegründet
hatte. (...) über ein getarntes Sammelsystem sollten die Kaugummis
nach ihrem Konsum wieder kollektiert werden, um sie auswerten zu können.
Nach anfänglichem Zögern lockte am Ende doch die Aussicht auf größerer
Gewinne und eine finanzielle Unterst¸tzung des Staates so sehr, dass
Philip Wrigley in den Vorschlag einwilligte. Er begann auch sofort damit, Überlegungen
anzustellen, wie man das Produkt im Ausland am unauffälligsten etablieren
könnte...